Lockerungen ab Februar und sofortige unbĂĽrokratische UnterstĂĽtzung

SBCK | Schweizer Bar und Club Kommission

Auch wenn sich die epidemiologische Lage langsam zu entspannen scheint und Lockerungen der Massnahmen in greifbare Nähe rücken, so ist die aktuelle Situation für die Kultur der Nacht nach wie vor sehr schwierig. Vielen Betrieben droht auf den letzten Metern dieses Marathons die Luft auszugehen, da die dringend benötigten Unterstützungsmassnahmen noch nicht umgesetzt worden sind.

Fehlende Wirtschaftlichkeit

Der durchschnittliche Umsatzverlust seit dem 16. Dezember (Einführung 2G+) beträgt gemäss einer Umfrage der Schweizer Bar und Club Kommission zwischen 60% bei Bars und bis zu 70% bei Eventlocations sowie Musik-Clubs. Nur 8% der Eventlocations haben noch regulär geöffnet, bei den Musik-Clubs sind es noch 18% und bei den Musik-Bars liegt der Anteil bei 27%. Jetzt schon spart die Mehrheit (60% Musik-Bars, 70% Eventlocations und Clubs) beim kulturellen Inhalt - darunter leiden wiederum lokale Künstlerinnen, denen einmal mehr die Aufträge abhandenkommen.

Sofortige, unbĂĽrokratische UnterstĂĽtzung

Diese Umsatzeinbussen treffen notabene auf eine immer noch unklare Situation, welche Unterstützung die von 2G+ betroffenen Unternehmen - neben der KAE - erhalten werden. Ob man als betroffenes Unternehmen Unterstützung erhält, ist in der aktuellen Situation abhängig vom Standort-Kanton und nicht vom Massnahmen-Betroffenheitsgrad. Damit die Kultur nicht noch auf den letzten Metern des Marathons zum verstummen kommen, braucht es:

  • WeiterfĂĽhrende nationale UnterstĂĽtzung in Form von sofortiger, unbĂĽrokratischer Hilfe auf Basis der Umsatzeinbussen seit dem 16. Dezember 2021.
  • Kurzarbeit (KAE) fĂĽr Arbeitnehmer:innen auf Abruf, auch bei einer “freiwilligen” temporären Schliessung und/oder wenn das Unternehmen aus wirtschaftlichen GrĂĽnden 2G+ umsetzt.

Lockerungen der Massnahmen, ab anfangs Februar

Omikron hat die epidemiologisches Lage verändert - wer soziale Kontakte hat, wird sich unweigerlich anstecken. Hier zeigt auch ein Zertifikat auf der Basis von 2G+ nur einen minimal Schutzeffekt. Die Schweizer Musik-Clubs und Musik-Bars werden von einem jungen Publikum frequentiert, welches nachweislich nicht zur Risikogruppe zählt und somit auch nicht zu einer möglichen Überlastung der Spitäler beiträgt. Weitreichende Lockerungen sollten deshalb schon ab Anfang Februar möglich sein, wie der Blick auf diverse europäische Länder zeigt.

Restart Kultur, für eine farbige und vielfältige Zukunft nach der Pandemie

Trotz Normalisierung werden die Schweizer Nachtkulturunternehmen weiterhin unter den in den letzten zwei Jahren erlittenen Umsatzeinbussen leiden. Wie der Tourismus im Land braucht auch das Schweizer Nachtleben, die Schweizer Konzert- und Veranstaltungsbranche, einen Restart-Fonds, damit die Kultur in der Schweizer wieder so farbig und vielfältig ist wie vor der Pandemie. Als Gestalterinnen des Schweizer Nachtlebens möchten wir dazu beitragen, dass die sozialen Kontakte in einem sicheren Rahmen stattfinden können. Dazu sind wir jedoch auf wirtschaftlich-tragbare Rahmenbedingungen angewiesen - 2G+/2G oder 3G mit sitzender Konsumation und Maskenpflicht stellen keine solchen dar. Unabhängig von den Massnahmen sind die Nachtkulturunternehmen auf schnelle sowie unkomplizierte Unterstützung angewiesen. Sollten die Zahlungen aufgrund von Umsetzungsverzögerungen nicht umgehend fliessen, so ist die Kultur der Nacht auf Akontozahlungen oder Bürgschaften für liquiditätssichernde Kredite angewiesen.