So einfach und doch so kompliziert

Gianluca Pardini | Geschäftsleitung IG Kultur Luzern

Die Ungewissheit über den Standort der Museen in Luzern sorgte für kulturpolitische Schlagzeilen. Nun wird klar, dass man sich angesichts des überflüssigen Spardrangs des Luzerner Regierungsrates die Diskussion hätte sparen können.

Vor rund zwei Jahren verabschiedete der Luzerner Kantonsrat das neue Kulturförderungsgesetz mit einer wesentlichen Änderung: Der Kanton Luzern sollte das Historische Museum und das Natur-Museum zu einem Luzerner Museum für Natur, Geschichte und Gesellschaft zusammenführen. Das neue Konzept wurde mit viel Wohlwollen aufgenommen, da es eine Abkehr vom kantonalen Sparwahn signalisierte, mit dem der Regierungsrat durch die Museumsfusion im Jahr 2018 rund 800 000 Franken einsparen wollte. Die IG Kultur Luzern hatte sich früh auf den Standpunkt gestellt, dass eine inhaltliche und strukturelle Weiterentwicklung nur mit zusätzlichen finanziellen Anstrengungen des Kantons möglich sein wird – und hat am Ende wohl recht behalten. Alles passé? Fast: Die zentrale Frage nach dem idealen Standort blieb lange ungelöst.

 Heutiger Standort doch geeignet 

Die Pläne der Regierung, das Museum Luzern in das alte Zeughaus der Stadt Luzern zu verlegen, stiessen auf Widerstand. Insbesondere die Tatsache, dass die Kultur dem neuen Gericht weichen sollte, die wenig bis gar nicht erschlossene Lage, die Raumkapazitäten und die schlechte Erreichbarkeit wurden heftig kritisiert. Der damalige Kultur- und Erziehungsdirektor Marcel Schwerzmann blieb uneinsichtig, die Regierung in der Standortfrage festgefahren. Dann zeigte die Politik doch noch die rote Karte und half der Regierung aus der Sackgasse: Mit der Einsetzung einer parlamentarischen Spezialkommission für die Standortsuche sollte eine «vertiefte Auslegeordnung» gemacht werden. Und siehe da: Nach gut einem Jahr wurde das Ergebnis kommuniziert, dass der heutige Standort des Museums Luzern bestens geeignet sei. Und weil bis zu diesem wenig überraschenden Entscheid wohl schon unnötig viel Zeit verstrichen war, fügte die Kommission gleich an, dass «auf die Erarbeitung und Beratung eines zeit- und kostenintensiven Planungsberichtes zu verzichten und der Regierungsrat unverzüglich mit der konkreten Umsetzungsplanung zu beauftragen» sei.

Unnötig verspätet 

Plötzlich soll es also schnell gehen: Nach der konzeptionellen Zusammenführung der beiden Museen folgt nun – wenn auch unnötig verspätet – ein ebenso wichtiger Schritt. Die beiden baulich getrennten Museen werden in naher Zukunft durch Verbindungsbauten zusammengeführt. Dabei wird auch die Nutzung des Letzimagazins und des Gebäudes an der Pfistergasse 20/22 geprüft.

Am Ende war die Lösung doch so einfach, dass man sich fragt, ob die ganze Standortdebatte nicht besser als Museumsexponat aufgehoben wäre.